Fischernetze und mehr
Alte Fischernetze stellen in den Ozeanen ein riesengroßes Problem dar. Laut WWF machen Fischernetze nach neusten Studien zwischen 30 und 50 % des Meeresplastiks in unseren Ozeanen aus. Man geht davon aus, dass zwischen 5.000 und 10.000 Netze alleine in der Ostsee jährlich verloren gehen. Nicht nur für Fische, sondern auch für Wale, Robben, Delfine, Meeresschildkröten und Tauchvögel können die Netze zur tödlichen Falle werden. Die Tiere verfangen sich und sterben meist qualvoll.
(Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/geisternetze)
Gute Recyclingsysteme in diesem Bereich sollen nicht nur für eine umweltfreundlichere Produktion, sondern auch für sauberere Ozeane und weniger Tierleid sorgen.
Dass damit das übergeordnete Problem der Überfischung und des Kommerzes um jeden Preis nicht gelöst werden kann, ist klar. Aber wenn wir einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass durch lohnende Recyclingsysteme weniger Fischernetze in den Ozeanen landen, dann ist das doch eine echt gute Sache, wie wir finden.
Wie gelangen Fischernetze überhaupt in die Meere?
1. Durch Unfälle oder Sturm. Oft verhaken sich die großen Schleppnetze oder werden durch Stürme einfach abgerissen, sinken dann auf den Meeresgrund, oder treiben als Geisternetze durch die Meere. Die treibenden Netze fischen dann nicht selten endlos weiter.
2. Durch bewussten Abwurf. Aufgrund fehlender guter Recyclingsysteme werden Netze nicht selten einfach dem Meer überlassen, da eine legale Entsorgung ansonsten Geld kosten würde. So traurig wie wahr.
3. Durch illegalen Fischfang. Wenn illegale Fischer beispielsweise verfolgt werden, versenken diese ihre Netze oftmals einfach, um so Beweismittel zu vernichten.
(Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/geisternetze)
WWF und andere Umweltorganisationen bergen Fischernetze aus der Ostsee
Der WWF beispielsweise arbeitet mit Fischern und Taucherteams zusammen, um Netze vom Meeresboden zu lösen und anschließend zu bergen. Sehr sinnvoll, denn so schützt der WWF die Meerestiere vor den Fischernetzen und die Ozeane vor Mikroplastik. Das alte Netzmaterial kann dem Recyclingsystem durch Verunreinigung allerdings ofmals nicht mehr zugeführt werden. Jedoch arbeitet der WWF an Methoden, diese Netze schonend wieder so aufzubereiten, dass sie der durchgängigen Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle) wieder zur Verfügung stehen.
(Quelle: https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/geisternetze)
Es hört sich natürlich ziemlich heldenhaft an, zu sagen, die Netze wurden alle mühsam aus dem Meer geborgen und anschließend zu Rucksäcken oder was auch immer verarbeitet. Allerdings ist die Bergung oftmals sehr schwierig oder nicht möglich. Des Weiteren sind die Netze oftmals so verschmutzt und zersetzt, dass eine Weiterverarbeitung nicht - oder nur mit sehr hohem Aufwand möglich ist.
Die beste Lösung ist unserer Meinung nach ein funktionierendes Recyclingsystem für gebrauchte Fischernetzte und Plastik bzw. diese Systeme sinnvoll auszubauen, damit Netze und Plastik erst gar nicht unsere Meeresbewohner bedrohen und die Meere verschmutzen. Unser Material stammt aus Recyclingsystemen, in denen zum allergrößten Teil abgegebene oder gesammelte alte Fischernetze und zu einem sehr kleinen Teil aus dem Meer geborgene Netze verarbeitet werden.
Save the oceans - support recycling systems